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Beleg: Infla-Beleg
Portoperiode: PP 18: 20.9.1923 - 30.9.1923
Von Hamburg
Nach Stockholm
Belegdatum: 27.09.1923
Versandart: Brief
Verkehrsart: Ausland
Gewichtsstufe: >160-180g
Porto: 3.750.000,- Mark
Zusatzleistungen:
Einschreiben: 250.000,- Mark
Versicherungsgebühr: 1.000.000,- Mark
Porto und Gebühren: 5.000.000,- Mark
Beschreibung: 100 Jahre INFLA

Großcouvert (ca. 29 x 19 cm) der "Nordische Bankkommandite Sick & Co. Hamburg" als gesiegelter Auslands-Wertbrief an das "Bankhaus Bernhardt & Co Aktiebolaget" in Stockholm.

Vom Absender auf das Couvert geschrieben:
... die Wertangabe 100.000 Mark (Versicherungssumme).
Vom annehmenden Postbeamten wurde nach dem Wiegen das Gewicht von 170 g notiert.
Porto und Gebühren in der PP 18:
- ....750.000 Mark = Auslandsbrief bis 20 g
+ 3.000.000 Mark = 8 x 375 Tsd Mark (je weitere 20 g)
+ ...250.000 Mark = Gebühr für Einschreiben
+ ...750.000 Mark = Versicherungsgebühr bis 450 Mio Mark Wertangabe
+ ...............0 Mark = Versicherungsgebühr 750 Tsd Mark je weitere angefangene 450 Mio Mark Wertangabe
= 4.750.000 Mark = Porto und Gebühren gesamt

Der Schalterbeamte dokumentierte die Bareinnahme von Porto und Gebühren mit einem roten Vierzeiler (mit ca. 40 Strichpunkten vor dem M. und Leerzeile für Signaturen zwischen der 1. und der 3. Zeile)........................................ M. / / Taxe payée. / Postamt 8 Hamburg
https://philastempel.de/stempel/zeigen/557060,
notierte mit Bleistift das errechnete Porto 3 750 000 und die Gebühren 252 000 zum Gesamtbetrag der Bareinnahme von 4 002 000 Mark
und bestätigte dies mit Unterschrift und Datum "27/9" (schwarze Tinte).

Bei Inlands-Wertbriefen betrug die Gebühr nur 2.000 Mark je angefangene 100.000 Mark Wertangabe. Hiervon hat sich der Schalterbeamte offensichtlich durch die Wertangabe 100,000.- auf dem Couvert irritieren lassen und versehentlich die Versicherungsgebühr zu 2.000 Mark (Inland) statt zu 750.000 Mark (Ausland) notiert.

Dieses Couvert trägt die Nummer "9)" (vor der Empfängeranschrift). Eine weiteres Großcouvert des gleichen Absenders vom selben Tag an den gleichen Empfänger, ebenfalls mit Wertangabe 100,000.- Mark trägt die Nummer "3)" (siehe: https://www.inflaseiten.de/belege/zeigen/17104 ). Gesehen habe ich einen weiteren 100.000er-Wertbrief dieser Tageskorrespondenz mit der Nummer "10)".
Also hat der Empfänger wahrscheinlich 10 (oder mehr) ähnliche Briefe vom 27.9.23 mit Wertangabe 100,000.- Mark aus Hamburg erhalten.
Der Reichspost entgingen so bei 10 dieser Wertbriefe mit 100.000 Mark Wertangabe fast 7,5 Millionen Mark Versicherungsgebühren (10 x 748.000 Mark).
Mir ist nicht bekannt, ob es postalische oder devisenrechtliche Gründe (Beschränkungen) gab, welche die Aufteilung des Inhalts auf 10 Wertbriefe erforderte.

Der Kreisgitterstempel HAMBURG / * 8 r wurde zweimal abgeschlagen. Da der erste Abschlag mit Stempelfarbe gesättigt war und deshalb nur mühsam zu entziffern ist, wurde ein zweiter, inhaltsbedingt nicht vollständiger Abschlag hinzugesetzt. Aus beiden Abschlägen sind Stempelort und Datumszeile 27.9.23.5-6 N. vollständig ablesbar.

Das rückseitig mit 5 Lacksiegeln vorschriftsmäßig verschlossene Couvert wurde von der Devisenkontrolle geöffnet und durch mehrere Devisenkontrollzettel mit Nummer
10 / Geöffnet auf Grund der Verordnung vom / 15. November 1918 (Reichsgesetzblatt S. 1324). / Die Postüberwachung erfolgt im Steuer- / interesse und aus wirtschaftlichen Gründen. / Reichsfinanzverwaltung
wieder verschlossen.
Zusätzlich wurde das Couvert adress- und rückseitig gegen unbemerkte Inhaltsschmälerung (so die amtliche postalische Bezeichnung) geschützt mit je 2 braunroten Lacksiegeln der "POSTÜB{ERWACHUNGSSTELLE HAMBU}RG". Diese "Adler"-Siegel wurden vorderseitig vollständig entfernt; rückseitig sind Fragmente verblieben.

Die Inhaltskontrolle eines Wertbriefes erforderte die Erfassung des Gewichts vor der Öffnung und nach Wiederverschließen und Versiegelung.
Dieser Vorgang wurde rückseitig festgehalten durch einen violetten dreizeiligen "Gewichtsstempel":
Gewicht / bei Eingang .........................g. / bei Ausgang .........................g. / P.Ü.-Stelle Hamburg.
mit auf "Gewicht" zeigender geschweifter Klammer vor den ersten beiden Zeilen und je 25 Strichpunkten vor "g."
https://philastempel.de/stempel/zeigen/557061.
Mit Bleistift wurde das Gewicht bei Eingang "164"g und bei Ausgang "172 1/2"g hinzugefügt und mit Namenskürzel (Blaustift) bestätigt.
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Letzte Änderung: 27.09.23 21:27:16
Belegreporter/erfasst: juni-1848
Stempelredakteur/Freischaltung: 27.09.23 21:27:16
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